Emanuel Gat Dance

Atto II&III or The Unexpected Return Of Heaven And Earth ist an die Oper Tosca von Giacomo Puccini angelehnt. Ausgangspunkt ist eine Aufnahme von 1965, bei der gleich drei Opernikonen ihrer Zeit mitwirken: Maria Callas, Carlo Bergonzi und Tito Gobbi. Ziel des israelischen Choreografen ist, die Körper der Tänzerinnen und Tänzer in einer gemeinsamen zeitlichen und räumlich-performativen Sphäre mit dem Gesang zu verschmelzen, sodass mit der Aufnahme in Dialog treten. Dabei strebt die Partitur der Choreografie keine Interpretation des Librettos oder der Figuren aus Tosca an, sondern bleibt vielmehr der Unabhängigkeit der musikalischen Inhalte sowie der verschiedenen universellen Themen verpflichtet, die Puccinis Oper behandelt: Liebe, Verrat, Eifersucht, Hoffnung, politische Intrigen und Verfolgung bis hin zum Tod. Das musikbegeisterte Publikum wird sich von so mancher Überzeugung lösen müssen, um neue Wege des Sehens und Hörens, der Choreografie und der Musik, die dieses intensive Werk fordert, beschreiten zu können. Das 2021 entstandene Act II&III reißt die Oper aus ihrem zeitlichen Kontext und transferiert sie in unsere heutige Zeit, eine Methode, die Gat nicht zum ersten Mal anwendet: Bereits 2004 verknüpfte er Strawinskis Le Sacre du Printemps mit lateinamerikanischen Salsafiguren. Dieses Mal wagt er die Begegnung mit der klassischen Oper, was bei einem ausgewiesenen Musikkenner wie Gat zweifellos Erfolg verspricht.
Im Anschluss an die AufführungARTIST TALK