Dominikaner-Kreuzgang

Der Dominikaner-Kreuzgang ist das einzige Überbleibsel eines großangelegten Klosters aus dem 14. Jahrhundert, das bis zu seiner Aufhebung im Jahr 1785 jahrhundertelang ein Zentrum des geistigen, künstlerischen und kulturellen Lebens in Bozen war. Vom Mittelalter bis ins Rokoko wetteiferten die bedeutendsten Familien der Stadt darum, die große Kirche und ihre drei Kreuzgänge mit prächtigen Kapellen auszustatten, die von Künstlern verschiedener italienischer Schulen mit Fresken ausgemalt wurden. Es entstand eine Art Festival der Malerei im Stile Giottos und der Spätgotik. Der erhaltene Kreuzgang beherbergt unter anderem eine Verkündigung von Friedrich Pacher, ein komplexes und faszinierendes Meisterwerk voller Symbole und mythologischer Anspielungen. Nach seiner Zerstörung durch Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg wurde das Kloster mit der Ansiedelung des Monteverdi-Konservatoriums wiederbelebt. Die renommierte Musikhochschule arbeitet eng mit dem Haydn-Orchester zusammen und pflegt auch eine besondere Beziehung zu Tanz Bozen. Die intime und familiäre Atmosphäre des Kreuzgangs wird durch die Klänge, die tief aus den Musiksälen tönen und von den alten Fragmenten der erhaltenen Wanddekorationen widerhallen, noch stimmungsvoller. Aus dem Dialog von Tanz und Musik entspringen an diesem Ort erlesene Darbietungen, die die Macht von Symbolen und Mythen aller Epochen unterstreichen und die lange instrumentalmusikalische Tradition des Bozner Konservatoriums – im wahrsten Sinne des Wortes – „be-tonen“.